Die Zwiebel
Hat sieben Häut
hilft alle Leut

Zwiebel und Knoblauch in Wirkung fast gleich
 

So wenden Sie die Zwiebel an
Zwiebelsirup bei Husten und Erkältung: Mehrere große Zwiebeln in Scheiben schneiden und mit braunem Zucker vermischt zwölf Stunden ziehen lassen. Der Saft, der sich 'bildet, wird mehrmals am Tag esslöffelweise eingenommen.

Alternative: 
Die Zwiebeln werden mit Kandiszucker gedämpft, der entstehende Sirup teelöffelweise stündlich eingenommen. Zwiebelbrei zur äußerlichen Behandlung (bei Entzündungen, Hämorrhoiden, Abszessen): Gehackte Zwiebeln roh mit etwas Wasser zu einem Brei anrühren und auf die betreffenden Körperpartien auftragen.

Zwiebeln gelten als Geheimnis der Vitalität und Stärke. Schon beim Bau der ägyptischen Pyramiden wurden die Arbeiter mit Zwiebeln und Rettich versorgt, um die Schwerstarbeit leisten zu können. Und bis heute hat sich der Ruf der Zwiebel als Lebenselixier erhalten. 

Maurice Messeguè, der berühmte französische Naturheiler, erzählt: "Die Bauern bei mir daheim nehmen immer eine dicke rohe Zwiebel mit aufs Feld, die sie zur Zeit der schweren Arbeiten wie Ernte, Heuen, Weinlese mit einem Kanten Brot verzehren."

Allium cepa, die Küchenzwiebel, gehört wie der Spargel zu den Liliengewächsen. Die Gruppe der Lauchgewächse, zu denen auch Knoblauch, Porrèe, Schnittlauch oder Bärlauch zählen, enthält ein Lauch- und Senföl mit Schwefel, der organisch gebunden ist, außerdem: schwefelhaltige Aminosäuren. Aus diesen entstehen, bei Zerkleinerung, durch Enzymeinwirkung bakterienhemmende Stoffe. Darüber hinaus enthalten Zwiebeln Rhodanverbindungen, Phosphor, Fluor, Kalium, Kieselsäure, Glukokinine und die Vitamine B und C.
 
Zwiebeln üben eine starke Reizwirkung auf das Verdauungssystem, insbesondere auf Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, aus. Sie enthalten aber auch selbst den pflanzlichen Wirkstoff Glucokinin, der ähnlich wie das Insulin der Bauchspeicheldrüse den Zuckerstoffwechsel fördert und so den Zuckergehalt im Blut senkt.

Die desinfizierende Kraft der Zwiebel wurde schon im Mittelalter zum Schutz gegen Pest und Cholera genutzt. Ärzte behandelten ihre Patienten, indem sie einen knoblauchgetränkten Mundschutz gegen die Ansteckung verwendeten. Aber noch heute sind die Zwiebel und ihre würzig schmeckenden Geschwister für medizinische Überraschungen gut. Denn immer wieder werden neue, gesundheitliche Wirkungen bekannt:
 
Die schwefelhaltigen Wirkstoffe aus Zwiebel und Knoblauch schützen vermutlich Zellwände und Cholesterin vor dem Angriff Freier Radikale wirken so Gefäßverschlüssen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall entgegen.
 
Knoblauch und Zwiebeln haben zudem einen positiven Einfluss auf die Blutgerinnung. Die Stoffe Allicin und Ajoen entwickeln eine ähnliche Wirkung wie Acetylsalycilsäure, das heute von vielen Menschen in geringer Dosierung als Vorbeugung gegen Thrombosen und Herzinfarkt eingenommen wird.

Zwiebel oder Knoblauch helfen auch, radioaktive Strahlung besser zu verkraften. Nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl hatten, russische Wissenschaftler festgestellt, dass schon relativ geringe Strahlendosen Veränderungen in den Blutgefäßen wie Arteriosklerose und Störungen im Fettstoffwechsel hervorrufen. Sie empfahlen Zwiebeln und Knoblauch, da deren Inhaltsstoffe die Fließfähigkeit des Blutes erhöhen und die Cholesterinwerte senken. Entgegen der bisherigen Annahme, Allicin hemme lediglich die Aufnahme von Cholesterin aus Nahrungsmitten, ist heute klar: Die schwefelhaltigen Zwiebelwirkstoffe beeinflussen in der Leber direkt die Cholesterinbildung. Sie hemmen dabei die Bildung. des "schlechten" LDL und fördern das "gute" HDL.
  
Wissenschaftler vom East Birmingham Krankenhaus in England haben herausgefunden, dass, für das Entstehen, der Altersflecken ein Zinkmangel ist. Bei Verzehr von zinkreichen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Zwiebeln, Meeresfrüchten, Sojabohnen oder Spinat können die Flecken angeblich wieder verschwinden.

Wirkstoffe der Zwiebel sorgen für unauffällige Narben nach Verletzungen oder Operationen. Ab der neunten Woche nach der Wundversorgung muss regelmäßige Narbenpflege mit einem Gel aus Zwiebelextrakt gemacht werden. Das Gel wird zweimal täglich für zehn bis 20 Minuten in die Narbenregion einmassiert.

Vermutet wird auch eine krebsschützende Wirkung der Zwiebel im Bereich von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm, beruhend auf den entgiftenden Schwefelverbindungen.

Ansonsten ist die Zwiebel mit ihrer würzigen Familie ein Klassiker unter den pflanzlichen Heilmitteln:

Zwiebel wirkt harntreibend, wird eingesetzt: um Wasseransammlungen (Ödeme)in den Beinen oder im Bauchraum zu vermindern. Gleichzeitig wird die Herzarbeit verbessert.

Bei Darminfektionen wirken die Schwefelverbindungen der Zwiebelgewächse, in dem Sie das Wachstum unerwünschter Darmbesiedler hemmen.

Bei Erkältungskrankheiten der Atemwege ist die Zwiebel seit jeher ein wichtiges Heilmittel. Das ätherische Öl, das über die Lunge abgeatmet wird, wirkt krampflösend auf die Gefäße und kleinen Luftröhren, lindert den Hustenreiz, verstärkt den Schleimfluss und damit den Abtransport giftiger Stoffe.

Bewährt ist die Zwiebel auch bei der Bekämpfung von Darmparasiten wie Spul- oder Madenwürmern.

Die Zwiebel gilt als blutbildend - vermutlich eine Nebenwirkung der günstigen Beeinflussung der Verdauung. Bestimmte Formen der Blutarmut sind nämlich Folgen von Darmstörungen.

Zwiebel schützt vermutlich durch den hohen Fluorgehalt auch die Zähne. Außerdem ist der Fluorgehalt verantwortlich für die günstigen Wirkungen von Zwiebeln bei Überfunktionen der Schilddrüse.

Äußerlich wird die Zwiebel bei Furunkeln, Abszessen, Unterhautzellgewebsentzündungen, Frostbeulen, Quetschungen, Lymphdrüsenentzündungen und Infektionen angewendet.
 
 

Nachzulesen in der GEK (nach meiner Meinung die beste Krankenkasse) Ausgabe Gesundheit Nr. 1/02-Heft 170